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BSW-Landeschef will Staatssekretär in Schwerin bleiben
n-tv
Einen Rücktritt schließt Friedrich Straetmanns aus. Jetzt will der BSW-Landesvorsitzende die Landtagswahl 2026 vorbereiten - in Konkurrenz zur Linken unter einer linken Justizministerin.
Schwerin (dpa/mv) - Mit dem Scheitern des BSW an der Fünf-Prozent-Hürde bleibt der rot-roten Landesregierung ein Personalproblem erhalten: Der zum Bündnis Sahra Wagenknecht übergelaufene Justizstaatssekretär Friedrich Straetmanns zieht nicht in den Bundestag ein. Der BSW-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat in Mecklenburg-Vorpommern erklärte nach der Wahl: "Ich werde weiterhin meine Tätigkeit als Staatssekretär ausüben, wenn die Landesregierung keine andere Entscheidung trifft. Ich beabsichtige keinen Eintritt in einen vorgezogenen Ruhestand.".
Straetmanns war in die Schlagzeilen geraten, nachdem er im August 2024 aus der Linkspartei aus- und in das konkurrierende Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eintrat. Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) stellte ihn daraufhin als Staatssekretär kalt, fürchtetet dann wohl eine Klage und betraute ihn wieder mit seinen Aufgaben. Sie erklärte allerdings, sich von Straetmanns nicht politisch vertreten zu lassen. Ein Staatssekretär ist eigentlich die rechte Hand des jeweiligen Ministers und vertritt diesen etwa bei Krankheit.
Straetmanns kündigte an, Mitglied des BSW zu bleiben, "da dieses meinen politischen Zielen am besten entspricht und die einzige Partei ist, die sich für Frieden einsetzt und sich gegen Aufrüstung stellt". Nun gelte es, die Landtagswahl 2026 in den Blick zu nehmen. "Daran arbeitet der Landesvorstand ab jetzt." Das BSW hat bei der Bundestagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 10,6 Prozent der Zweitstimmen erhalten.
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Kurz nach der Wahl ist eine Debatte über eine Reform der Schuldenbremse noch durch den bestehenden Bundestag entbrannt. Mit Blick auf das Wahlergebnis sprachen sich die Grünen dafür aus, dass noch der alte Bundestag eine Reform beschließt. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz schließt das ebenso wie die Einrichtung eines Sondervermögens für die Ukraine-Hilfen nicht aus. "Unsere Überlegungen dazu sind nicht abgeschlossen", sagte Merz. Er kündigte Gespräche darüber mit SPD, Grünen und FDP an. Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte zurückhaltend.