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CSU-Vorständin Weber: Neues Wahlrecht sorgt für Entfremdung
n-tv
Auch wenn die CSU alle 47 Wahlkreise gewinnen konnte, gibt es Frust bei den Christsozialen. Denn drei Abgeordnete dürfen nicht in den Bundestag einziehen. Die Kritik ist laut und grundsätzlich.
München (dpa/lby) - Die Folgen des neuen Bundestagswahlrechts gefährden nach Ansicht von CSU-Vorstandsmitglied Eva Weber das Vertrauen der Menschen in die Demokratie. Die Politik müsse nun "ganz arg darauf achten", dass der bereits jetzt spürbare Entfremdungsprozess zwischen der Bevölkerung und der Politik durch "solche Spielchen" nicht verstärkt werde, sagte die Augsburger Oberbürgermeisterin vor einer Sitzung des CSU-Vorstands in München.
Es sei unsäglich, dass drei direkt gewählte CSU-Kandidaten kein Mandat erhielten, weil diese nicht durch das Parteiergebnis gedeckt seien. "Das ist genau das, was wir befürchtet haben mit der Wahlrechtsreform", sagte Weber.
"Wir werden jetzt die Situation haben, dass die Augsburgerinnen und Augsburger nicht verstehen werden, dass sie keinen direkten Abgeordneten mehr haben. Und es ist einfach wahnsinnig bitter, weil Volker Ullrich, ein exzellenter Bundestagsabgeordneter, sich sehr eingesetzt hat, nicht nur für Augsburg, sondern für Bayern und für die Menschen." Weber sprach von einem bitteren Ergebnis.