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Politologe: Wüst wäre guter Berater für schwierige Gespräche
n-tv
Jetzt ist Fingerspitzengefühl statt Austeilen gefragt in der Bundespolitik. Ein Politikwissenschaftler rät Merz, von Wüst zu lernen, wie man über seinen Schatten springt.
Düsseldorf/Münster (dpa/lnw) - Der Münsteraner Politik-Professor Norbert Kersting empfiehlt der Union, bei den anstehenden schwierigen Koalitionssondierungen auch auf moderate, erfahrene Länderchefs zu hören. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wäre "ein guter Berater", sagte Kersting der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Immerhin habe der Wahlsieger der Bundestagswahl, Friedrich Merz (CDU), noch keine Regierungserfahrung und noch dazu als Oppositionspolitiker einen sehr pointierten Wahlkampf gemacht. "Da kannte er auch keine Verwandten und hat wirklich rigoros ausgeteilt", stellte der Politikwissenschaftler fest.
"Jetzt ist er in einer anderen Rolle, und es gibt den Spruch: Der Verstand kommt mit dem Amt." Jetzt komme es darauf an, sich auch in andere Positionen einfinden zu können. "Und da wäre er sehr gut beraten, sich abzusprechen mit den Landeschefs, die Koalitionen eingegangen sind."