Bei Zukunftsthemen hinken deutsche Firmen hinterher
n-tv
Digitaler und nachhaltiger sollen Firmen in Zukunft sein. So wirklich ambitioniert gehen aber die wenigsten diese Themen an. Einige Branchen sehen in der Digitalisierung ein Risiko.
Bei Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit gehören deutsche Unternehmen einer Studie zufolge zu den Zauderern. Nur jedes zehnte gehe die Transformation ambitioniert und erfolgreich an, ergab die Erhebung "Fokus:Future" der Unternehmensberatung Kearney und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
"Insgesamt wird der Transformationsfortschritt hierzulande nur mit der Schulnote 'ausreichend' bewertet", sagte Marc Lakner, Kearney-Geschäftsführer für den deutschsprachigen Raum. "Im internationalen Vergleich, vor allem mit China, fällt Deutschland weiter zurück." Viele vor allem kleinere und mittlere Unternehmen sähen die Notwendigkeit zur Veränderung oft nicht. Aber auch diese Firmen müssten auf Dinge wie den demografischen Wandel oder Fachkräftemangel reagieren, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.
Für einen Sinneswandel müssten sich auch die politischen Rahmenbedingungen verbessern, betonte IW-Direktor Michael Hüther. "Andernfalls wird es schwierig, die sich abzeichnende Deindustrialisierung abzuwenden."
Auf einem Startup-Gipfel in Berlin kündigen große Unternehmen eine milliardenschwere Unterstützung für junge, innovative Firmen an. Sie wollen bis 2030 rund 12 Milliarden Euro investieren, um privates Wagniskapital zu mobilisieren. Experten zufolge ist das nur ein kleiner Teil der eigentlich benötigten Summe.