Bei Zukunftsthemen hinken deutsche Firmen hinterher
n-tv
Digitaler und nachhaltiger sollen Firmen in Zukunft sein. So wirklich ambitioniert gehen aber die wenigsten diese Themen an. Einige Branchen sehen in der Digitalisierung ein Risiko.
Bei Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit gehören deutsche Unternehmen einer Studie zufolge zu den Zauderern. Nur jedes zehnte gehe die Transformation ambitioniert und erfolgreich an, ergab die Erhebung "Fokus:Future" der Unternehmensberatung Kearney und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
"Insgesamt wird der Transformationsfortschritt hierzulande nur mit der Schulnote 'ausreichend' bewertet", sagte Marc Lakner, Kearney-Geschäftsführer für den deutschsprachigen Raum. "Im internationalen Vergleich, vor allem mit China, fällt Deutschland weiter zurück." Viele vor allem kleinere und mittlere Unternehmen sähen die Notwendigkeit zur Veränderung oft nicht. Aber auch diese Firmen müssten auf Dinge wie den demografischen Wandel oder Fachkräftemangel reagieren, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.
Für einen Sinneswandel müssten sich auch die politischen Rahmenbedingungen verbessern, betonte IW-Direktor Michael Hüther. "Andernfalls wird es schwierig, die sich abzeichnende Deindustrialisierung abzuwenden."
Die USA wollen beim Thema Künstlicher Intelligenz und der entsprechenden Chips führend bleiben. Um die Position zu verteidigen, erlässt die Regierung in Washington nun weitgehende Ausfuhrbeschränkungen für die begehrte Ware. Neben Deutschland sind nur die engsten Verbündeten von der Regelung ausgenommen.
Wie schützt man sich vor Dunkelflauten, den Zeiten ohne Sonne und Wind? Mit dem stärkeren Ausbau von Sonne und Wind. Ein Widerspruch? Nein, sagt Simone Peter im "Klima-Labor" von ntv. "Es gibt immer Regionen, aus denen man erneuerbare Energien beziehen kann", betont die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE). Peter warnt daher davor, für die deutsche Energiereserve in fossile oder atomare Großkraftwerke zu investieren. "Die sind zu teuer", sagt sie. "Wirtschaftlich lohnen die sich auch nicht mehr für wenige Stunden Bedarf im Jahr. Denn darum geht es ihr zufolge bei der Dunkelflaute: "Ein paar Stunden im Jahr."