"Dunkelflauten nehmen durch den Ausbau der Erneuerbaren ab"
n-tv
Wie schützt man sich vor Dunkelflauten, den Zeiten ohne Sonne und Wind? Mit dem stärkeren Ausbau von Sonne und Wind. Ein Widerspruch? Nein, sagt Simone Peter im "Klima-Labor" von ntv. "Es gibt immer Regionen, aus denen man erneuerbare Energien beziehen kann", betont die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE). Peter warnt daher davor, für die deutsche Energiereserve in fossile oder atomare Großkraftwerke zu investieren. "Die sind zu teuer", sagt sie. "Wirtschaftlich lohnen die sich auch nicht mehr für wenige Stunden Bedarf im Jahr. Denn darum geht es ihr zufolge bei der Dunkelflaute: "Ein paar Stunden im Jahr."
ntv.de: Frau Peter, wir waren in Berlin verabredet, aber sturmbedingt konnten Sie Ihre saarländische Heimat nicht verlassen. Möchte man es positiv sehen, droht aktuell immerhin keine neue Dunkelflaute, oder?
Simone Peter: Ja. Wir erleben in der Tat sehr windreiche Tage in der Republik und damit einen hohen Anteil erneuerbarer Energien. Am Neujahrstag wurden sogar 125 Prozent unseres Stromverbrauchs durch Erneuerbare erzeugt. Durch den hohen Ökostromanteil sinken die Börsenstrompreise auf null oder sogar unter null. Der CO2-Fußabdruck ist dadurch ebenfalls gering, weil Kohlestrom verdrängt wird. Vergangenes Jahr hat der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung weiter zugenommen, wir stehen momentan etwa bei 56 Prozent des Bruttostrombedarfs. 2030 sollen wir bei etwa 80 Prozent stehen, das können wir schaffen. Der Zubau von Wind und Solar hat auch den Atomausstieg vollständig kompensiert.
Die CSU will offenbar den Stahlkonzernen beispringen und hält in einer Beschlussvorlage für ihre Winterklausur fest: Der "Irrweg des grün produzierten Stahls" soll beendet werden. Die Konzerne sehen dies jedoch anders. Die Zukunft müsse dem grünen Stahl gehören, heißt es etwa bei Thyssenkrupp Steel.