Wenn ein Onkologe selbst zum Patienten wird
n-tv
Wolfram Gössling begleitet Menschen mit Krebs durch die schwere Zeit ihrer Erkrankung. Bis der Onkologe selbst einen besonders tödlichen Krebs bekommt. Wie verändert die Diagnose die Arbeit und das Leben des Arztes? Einblicke in eine Doppelrolle.
Ein Piepton, der alles verändert. Für Wolfram Gössling wird das an einem Dienstagmorgen im Februar 2013 Realität. Der renommierte Onkologe steht vor seinen Studierenden im Vorlesungssaal in Harvard. Er erklärt gerade, wie man mit Patienten und Patientinnen spricht, Anamnesen erhebt und ihnen eine Diagnose übermittelt. Bis es piept. "Ruf mich sofort an, es ist dringend", steht auf dem Gerät, das Gössling stets bei sich trägt: für Notfälle auf seiner Arbeit. Doch diesmal kommt die Nachricht nicht aus dem Krankenhaus, sondern von seinem Hautarzt.
"In dem Moment war mir sofort klar, jetzt ändert sich etwas", erinnert sich Gössling im Gespräch mit ntv.de. Eine Woche zuvor hatte der damals 45-Jährige eine Gewebeprobe entnehmen lassen. Von einem Pickel auf seinem rechten Wangenknochen. Vier Monate lang war er schon da gewesen - Sorgen hatte sich der Experte bis dahin keine gemacht. Das Telefonat auf dem Flur der amerikanischen Eliteuniversität verläuft kurz. "Du hast ein Angiosarkom. Es tut mir leid, dass ich dir das sagen muss", sagt sein Hautarzt, bevor er selbst anfängt zu weinen.
Angiosarkom - das sagt dem erfahrenen Onkologen zu diesem Zeitpunkt nichts. "Ich hatte in meiner ganzen Laufbahn nie einen Patienten mit Angiosarkom behandelt. Das ist eine extrem seltene Krebsart, nur einer von zehntausend Krebspatientinnen und -patienten ist davon betroffen", erklärt er im Nachhinein. Überlebenswahrscheinlichkeit: vier Prozent.
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