Aufgestöberte Schlote im Toten Meer sind meterhoch
n-tv
Ein Forschungsteam macht am Boden des Toten Meeres eine ungewöhnliche Entdeckung. Was wie Rauchsäulen aussieht, entpuppt sich später als meterhohe Schlote, aus denen salzhaltiges Grundwasser strömt. Die Schlote könnten Signale für akute Einsturzgefahren sein, warnen die Forscher.
Das Tote Meer weist einen Salzgehalt von etwa 30 Prozent auf - aber an manchen Stellen des Salzsees strömt außerdem noch spezielles salzhaltiges Wasser aus dem Boden. Dort entstehen meterhohe Schlote, weil aus dem extrem salzhaltigen Grundwasser sofort Mineralien kristallisieren, wie Forschende des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig entdeckt haben.
Die Schlote, "Weiße Raucher" genannt, seien ein wichtiger Frühwarnindikator für Einsturzkrater, erklärte das UFZ. Diese Krater entstehen in der Umgebung des Toten Meeres und sind eine Gefahr für die Bevölkerung. Wie das Forschungsteam im Fachmagazin "Science of the Total Environment" berichtet, sind die Schlote überall dort entstanden, wo danach die Landoberfläche großräumig einsank.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.