Ist Secondhand-Kleidung gesundheitlich bedenklich?
n-tv
Secondhand-Kleidung ist nicht nur günstig, sondern auch nachhaltig. Allerdings birgt sie auch Risiken. Welche das sind, wer besonders aufpassen muss und wie man die Risiken senkt, erklärt eine Expertin.
Etwas Gutes für die Umwelt tun und dabei auch noch Geld sparen: Secondhand- und Vintage-Kleidung wird immer beliebter. Jeder fünfte Deutsche kauft Umfragen zufolge hin und wieder auf Flohmärkten, in Secondhand-Läden oder auf Internetplattformen wie Ebay oder Vinted. "Aber so sehr Sie sich auch darauf freuen, Ihren nächsten Secondhand-Kauf zu tragen, ist es wichtig, dass Sie ihn zuerst gründlich desinfizieren", warnt Mikrobiologin Primrose Freestone von der University of Leicester. Denn Kleidung ist ein Paradies für Keime, Pilze und Bakterien.
Viele dieser Erreger kommen ganz natürlich auf der Haut vor - sie bilden das Hautmikrobiom. Dazu gehören etwa verschiedene Bakterien wie Staphylokokken oder auch Streptokokken, die meist harmlose, manchmal aber auch schwere Infektionen verursachen können. Zudem tummeln sich auf der Haut Pilze wie Candida - ein Hefepilz, der häufig Soor verursacht, und Viren, darunter das Humane Papillomvirus (HPV).
Für einen selbst sind diese Erreger in der Regel ungefährlich. "Das Hautmikrobiom jedes Menschen ist einzigartig an ihn angepasst", erklärt Freestone auf der Wissenschaftsplattform "The Conversation". Aber: "Was für eine Person normal und harmlos ist, kann für eine andere Person krankheitserregend sein."