Kometengürtel um andere Sterne entdeckt
n-tv
Kometen gibt es nicht nur im Sonnensystem, sondern auch bei anderen Sternen. Das zeigen Aufnahmen von 74 Kometengürteln, die Forscher mit einem großen Radioteleskop machen konnten. Das Phänomen kommt bei Sternen offenbar erstaunlich häufig vor.
Jenseits der Neptunbahn, im sogenannten Kuiper-Gürtel, ziehen zahlreiche eisige Himmelskörper ihre Bahnen - von kleinen Eisbrocken über kilometergroße Kometen hin zu Zwergplaneten. Wie ein internationales Forschungsteam jetzt zeigt, ist unser Sonnensystem damit keine Ausnahme: Mithilfe zweier großer Teleskopanlagen gelang es den Wissenschaftlern, 74 solche Kometengürtel bei anderen Sternen zu fotografieren. Mindestens jeder fünfte Stern sei von einem solchen Kometengürtel umgeben, schreiben die Forscher im Fachblatt "Astronomy & Astrophysics".
Kometen sind Überreste aus der Entstehungszeit des Sonnensystems. Sie bestehen aus einer lockeren Mischung aus Felsbrocken, Eis und gefrorenen Gasen und werden deshalb oft auch als schmutzige Schneebälle bezeichnet. Astronomen gehen davon aus, dass auch andere Sterne nicht nur von Exoplaneten, sondern auch von zahlreichen Exokometen umkreist werden. Das Team um Luca Matrà von der University of Dublin in Irland hat nun systematisch nach Kometengürteln bei Sternen in der näheren Umgebung unseres Sonnensystems gesucht.
Die Forscher nutzten für ihre Beobachtungen das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA), eine aus 66 Radioantennen bestehende Anlage in Chile, sowie das aus sechs Antennen bestehende Submillimeter Array (SMA) auf Hawaii. Die miteinander kombinierten Signale der Radioteleskope lieferten gestochen scharfe Bilder von Kometengürteln um 74 Sterne.
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