Gema verklagt OpenAI für unerlaubtes KI-Training
n-tv
KI-basierte Chatbots wie ChatGPT werden mit großen Textmengen trainiert. Dazu soll das Softwareunternehmen OpenAI auch Gema-geschützte Songtexte verwendet haben. Dagegen geht die Gesellschaft jetzt vor.
Die deutsche Verwertungsgesellschaft Gema verklagt das Unternehmen OpenAI, das den Chatbot ChatGPT entwickelt hat. "ChatGPT wurde unter anderem auch mit urheberrechtlich geschützten Texten trainiert, darunter Songtexte aus dem Repertoire der rund 95.000 Gema-Mitglieder", teilte die Gema mit. OpenAI habe aber keine Lizenz dafür erworben und die Urheber nicht für die Nutzung ihrer Werke vergütet. Die Gema habe daher beim Landgericht München eine Klage gegen die amerikanische Muttergesellschaft OpenAI und die Betreiberin der Chatbots in Europa, OpenAI Ireland, eingereicht. Eine Stellungnahme von OpenAI lag zunächst nicht vor.
Gegenstand der Klage ist der Gema zufolge die unlizenzierte Wiedergabe der Songtexte im Chatbot. Ziel des Verfahrens ist demnach, nachzuweisen, "dass OpenAI systematisch das Repertoire der Gema verwendet, um seine Systeme zu trainieren". Bei der Eingabe einfacher Anweisungen gebe der Chatbot die Originaltexte der Songs wieder, mit denen das System offensichtlich trainiert worden sei. Andere Internetdienste zahlten für die Verwendung der Texte, OpenAI bediene sich dagegen "systematisch unter bewusster Inkaufnahme von Urheberrechtsverletzungen an den Inhalten der Urheberinnen und Urheber".
"Die Songs unserer Mitglieder sind nicht der kostenlose Rohstoff für die Geschäftsmodelle der Anbieter generativer KI-Systeme", sagt Gema-Chef Tobias Holzmüller. "Wer diese Songs verwenden möchte, muss eine Lizenz erwerben und die Urheberinnen und Urheber fair vergüten."
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