Wall Street schwächelt nach Trump-Rally
n-tv
Ist die Trump-Rally eine Woche nach der Präsidentschafts-Wahl schon vorbei? Analysten hoffen noch auf Nachschläge, aber viele US-Anleger nehmen schon mal Gewinne mit. Der Blick richtet sich nun auf neue Daten zum Konsumklima.
Nach der jüngsten Rekordjagd haben die Investoren an der Wall Street vereinzelt Gewinne mitgenommen. Im Handel war zudem von einer Konsolidierung nach den Allzeithochs der vorangegangenen Sitzungen die Rede, die durch die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten getrieben wurden. Weiterhin steuert der S&P-500 auf den ersten Jahresgewinn von mehr als 20 Prozent seit 1998 zu. Diese Aufschläge wirkten geradezu wie ein Appell, einmal Gewinne einzustreichen, hieß es im Handel.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,9 Prozent auf 43.911 Punkte. Der S&P-500 reduzierte sich um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite büßte 0,1 Prozent ein. Dabei wurden an der Nyse 592 (Montag: 1571) Kursgewinner gezählt, denen 2231 (1206) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 28 (71) Titel.
An ein Ende der Rally glauben Marktteilnehmer kurzfristig allerdings noch nicht. Schon am morigen Mittwoch könnten entsprechend günstig ausfallende Verbraucherpreise die Zinsdebatte wieder befeuern. Weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank könnten in den kommenden Monaten weitere Kaufargumente für Aktien liefern. "Vorerst bieten weder Zentralbanker, noch Energiepreise oder Anleihemärkte die üblichen Bremsen", blickte Marktstratege Louis Gave von Gavekal Research kurzfristig optimistisch voraus. Er räumte aber auch ein: "Das könnte nicht von Dauer sein."
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."