Siemens verbucht Rekordgewinn - Rotstift in Problem-Sparte
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Siemens verdient im abgelaufenen Geschäftsjahr so viel wie noch nie - verfehlt beim Umsatz aber leicht das selbstgesteckte Ziel. In der Automatisierungssparte stottern noch immer die Geschäfte - doch der Konzern sieht unverändert großes Potenzial. Am Markt werden Zahlen und Ausblick honoriert - auch wegen der teils niedrigen Erwartungen.
Bei Siemens hat die Schwäche im Automatisierungsgeschäft das Wachstum im vergangenen Geschäftsjahr gebremst. Der Technologiekonzern verspricht sich mit Blick auf das gerade begonnene neue Jahr 2024/25 von einem KI-bedingten Boom beim Bau neuer Rechenzentren aber einen Umsatzschub, der das Wachstum wieder verstärken wird. Angesichts der anhaltenden Schwäche beim Aushängeschild Digital Industries kündigt der Dax-Konzern "Anpassungen" an: Im Geschäft mit der Industrieautomatisierung könnten bis zu 5000 Stellen wegfallen.
Siemens blieb 2023/24 (per Ende September) mit einem vergleichbaren Umsatzplus von drei Prozent auf 75,9 Milliarden Euro noch hinter dem im August gesenkten Ziel zurück. Das Ergebnis im Industriellen Geschäft stieg nur leicht auf 11,4 Milliarden Euro, wie Siemens in München mitteilte. Starke Gewinnzuwächse in der Medizintechnik aber auch das Elektrifizierungsgeschäft der Sparte Smart Infrastructure glichen den erheblichen Einbruch der Vorzeigesparte Digital Industries aus.
Unter dem Strich verzeichnete Siemens mit neun Milliarden Euro ein neues Rekordergebnis. Die Aktionäre sollen für 2023/24 eine Dividende von 5,20 Euro bekommen, 50 Cent mehr als vor Jahresfrist. Mit den Zahlen übertraf Siemens die Erwartungen des Marktes. Der Auftragseingang bröckelte um vier Prozent auf 84,1 Milliarden ab, war damit aber stabiler als befürchtet.
Der Pharma- und Agrarkonzern Bayer schreibt im Sommer einmal mehr tiefrote Zahlen. Vor allem die Agrarsparte zieht den DAX-Konzern hinunter - dieses Mal ist es das Lateinamerika-Geschäft. Beim Thema Monsanto gibt es nichts Neues. Der Blick auf das nächste Jahr sorgt nicht für Jubel. Die Aktie bricht ein.
Der Autozulieferer Conti überrascht mit soliden Quartalszahlen. Vor allem operativ kam deutlich mehr in die Kasse als erwartet. Dazu trug neben Preiserhöhungen auch eine frühe Nachfrage nach Winterreifen bei. Dennoch senkte der Dax-Konzern seine Prognose. und kündigt Klarheit beim Thema Aufspaltung an.