Bayer erwartet immer weniger - Agrarsparte drückt
n-tv
Der Pharma- und Agrarkonzern Bayer schreibt im Sommer einmal mehr tiefrote Zahlen. Vor allem die Agrarsparte zieht den DAX-Konzern hinunter - dieses Mal ist es das Lateinamerika-Geschäft. Beim Thema Monsanto gibt es nichts Neues. Der Blick auf das nächste Jahr sorgt nicht für Jubel. Die Aktie bricht ein.
Prognosesenkung, Abschreibungen und keine Fortschritte im Rechtsstreit um Glyphosat: Das lahmende Agrargeschäft zieht Bayer immer stärker nach unten. Der Pharma- und Agrarkonzern senkte zum zweiten Mal seine Prognose für dieses Jahr und erwartet auch 2025 keine Besserung. "Insgesamt haben wir für kommendes Jahr eher gedämpfte Erwartungen in Bezug auf Umsatz und Ergebnis, und Letzteres wird voraussichtlich zurückgehen", kündigte Finanzchef Wolfgang Nickl an. Damit droht dem Traditionsunternehmen aus Leverkusen das dritte Jahr in Folge mit sinkenden Ergebnissen.
Bayer-Aktien brach um zwölf Prozent auf ein 20-Jahres-Tief ein. Seit Sommer 2018 ist Bayers Börsenwert von knapp 92 Milliarden Euro auf zuletzt nur noch circa 21 Milliarden Euro gesunken. Im Jahr 2015 - also bevor die Monsanto-Übernahme 2016 eingeleitet wurde - war Bayer zwischenzeitlich der wertvollste Konzern Deutschlands, damals war er rund 120 Milliarden Euro wert.
Im Agrarbereich, den Bayer 2018 mit der milliardenschweren Monsanto-Übernahme erheblich ausgebaut hatte, ist die Marktentwicklung schlechter als erwartet - insbesondere in Lateinamerika, wie Vorstandschef Bill Anderson einräumen musste. Finanzchef Nickl kündigte "beschleunigte Kosten- und Effizienzmaßnahmen" an, ohne Details zu nennen.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."