"Angst-Sparen" senkt die Verschuldung der Verbraucher
n-tv
Nie in den vergangenen beiden Jahrzehnten waren weniger Menschen überschuldet. Die erfreuliche Entwicklung hat jedoch einen ernsten Grund: Angesichts der zahlreichen Krisen halten Verbraucher ihr Geld zusammen.
Die Verschuldung in Deutschland ist leicht gesunken. Doch nach Ansicht von Experten hat dies einen ernsten Hintergrund. "Die deutschen Verbraucher sind verunsichert und haben Angst vor der Zukunft. Deshalb halten sie ihr Geld zusammen", sagt der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. Er spricht sogar von "Angst-Sparen".
Die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland ist in diesem Jahr um 94.000 auf 5,56 Millionen gesunken, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform bekannt gab. Dies sei der niedrigste Wert seit Beginn der Auswertungen, heißt es im neuen "Schuldneratlas Deutschland 2024". Die Überschuldungsquote, also der Anteil überschuldeter Personen im Verhältnis zu allen Erwachsenen, sei von 8,15 auf 8,09 Prozent gesunken. Als überschuldet gilt, wer seinen finanziellen Verpflichtungen langfristig nicht nachkommen kann.
Der von den Experten im vergangenen Jahr für 2024 vorausgesagte starke Anstieg blieb damit aus. Anschaffungen würden vielfach verschoben, so Hantzsch. Die ausgeprägte Sparneigung führe dazu, dass sich die Überschuldungsfälle verringerten. Ursache dafür seien die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage, die Politik der Bundesregierung, der Krieg in der Ukraine sowie die Wahlen in den USA.
Züge sind zu spät, die Schienen verschlissen, Bahnhöfe und Technik nicht up-to-date: Die Deutsche Bahn sieht sich mit einem Sanierungsstau konfrontiert. Gefordert wird deswegen schon länger ein Investitions-Fonds. Aufsichtsratschef Gatzer macht jetzt klar, wie viel Geld aus seiner Sicht gebraucht wird.