"Kernkraft ist ein Sehnsuchts-Thema für einen Teil meiner Partei"
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Die Ampel ist weg, sehr wahrscheinlich übernimmt die Union in wenigen Wochen oder Monaten das deutsche Regierungsruder. Dann müssen CDU/CSU Probleme wie hohe Stromkosten lösen. Erste Vorschläge finden sich in einem neuen Energiepapier der Unions-Fraktion im Bundestag: Die Kernenergie wird darin noch nicht aufgegeben, das Heizungsgesetz schon. Aber mit welchem Koalitionspartner? Im exklusiven Interview mit dem "Klima-Labor" von ntv ordnen Thomas Heilmann (CDU), Vorsitzender der KlimaUnion, und Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die Vorschläge ein.
ntv.de: War 2024 ein gutes oder ein schlechtes Jahr für den Klimaschutz?
Thomas Heilmann: In den meisten Dimensionen sind wir nicht weitergekommen. Insbesondere bei der öffentlichen Akzeptanz, dass Klimaschutz notwendig ist. Das ist nicht nur ein deutsches Problem, sondern eigentlich fast in allen westlichen Ländern dasselbe.
Dabei zeigen weltweite Studien, dass das Thema überall relevant ist. Egal, wo man fragt, in keinem Land liegt die Akzeptanz für Klimaschutz unter 70 Prozent. Das bildet sich bei den Wahlen aber nicht ab. Woran liegt das?
Die deutsche Wirtschaft dringt nach dem Bruch der Ampel-Regierung auf einen raschen Neuanfang in der Politik. Die Unternehmen bräuchten Planungssicherheit und die Wirtschaftskrise im Land erfordere umgehend wieder stabile politische Verhältnisse - so äußerte sich sinngemäß eine ganze Reihe von Wirtschaftsverbänden, Ökonomen und auch Gewerkschaften zu den Entwicklungen in der Bundesregierung. Mögliche Neuwahlen erst im März seien zu spät. Ein Überblick: