"Aufschieben hat nichts mit Faulheit zu tun"
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"Was du heute kannst besorgen …", das machen viele Deutsche lieber doch an einem anderen Tag. Blöd nur, wenn das Aufschieben chronisch wird und Konsequenzen hat. Expertin Monique Bogdahn zeigt Wege, wie das Zeitmanagement besser gelingt.
Manchmal fühlt sich das Leben an, als bestünde es nur aus To-do-Listen, Handybenachrichtigungen und Deadlines. Die eigene Produktivität zu steigern, gehört längst zur Königsdisziplin des modernen Lebens. Doch anstatt eines effektiven Zeitmanagements hat sich das Aufschieben von Aufgaben zu einer weitverbreiteten Angewohnheit entwickelt.
Manche Ziele schleppt man sogar über Jahre mit sich, etwa eine wichtige Vorsorgeuntersuchung oder das Erlernen einer neuen Sprache. Andere Ziele werden nur mit Deadlines erreicht, die einen nachts nicht schlafen lassen oder tagsüber ins Schwitzen bringen.
E-Mails checken, einkaufen, Wäsche waschen und die zwei Wochen alte Nachricht der besten Freundin beantworten - wissenschaftliche Studien fanden heraus, dass 20 bis 80 Prozent der Deutschen regelmäßig Tätigkeiten aufschieben. Acht von zehn Deutschen erlitten schon finanzielle, berufliche oder gesundheitliche Nachteile, weil sie wichtige Dinge nicht sofort erledigten. Das war das Ergebnis einer Studie des SINUS-Instituts von 2018. Dabei ist der meistgenannte Grund des Aufschiebens nicht die fehlende Zeit, sondern die fehlende Motivation. Etwa drei Viertel der Studienteilnehmer hielten es für notwendig, etwas an ihrem Verhalten zu ändern. Doch warum gelingt das nur wenigen?
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.