1,3 Millionen Menschen sind spielsüchtig
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Fast jeder hat schon mal sein Glück bei Automatenspielen, Sportwetten oder beim Lotto versucht. Doch manche Menschen können nicht wieder aufhören, auch wenn das Geld für den Einsatz fehlt, der Jobverlust droht und die Familie zerbricht. Der Glücksspielatlas liefert neue Zahlen, wie viele Menschen das betrifft.
In Deutschland sind Experten zufolge 4,6 Millionen Erwachsene spielsüchtig oder zeigen erste Symptome dafür. Das geht aus dem vom Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert vorgestellten "Glücksspielatlas 2023" hervor. Demnach leiden rund 1,3 Millionen an einer sogenannten Glücksspielstörung, weitere 3,3 Millionen Menschen zeigen ein riskantes Glücksspielverhalten mit ersten Anzeichen für eine Sucht - etwa entzugsähnliche Erscheinungen, wenn nicht gespielt wird oder die Rückkehr zum Glücksspielen am nächsten Tag, um Verluste auszugleichen.
Das bedeutet, dass 2,3 Prozent der Bevölkerung von 18 bis 70 Jahren eine Glücksspielstörung haben, die seit 2001 als psychische Erkrankung anerkannt ist. Im Durchschnitt weisen vier von zehn Teilnehmenden an Geldspielautomaten eine Glücksspielstörung auf. Vor allem bei Online-Glücksspielenden ist in den vergangenen fünf Jahren die Nachfrage nach ambulanten Hilfeangeboten stark angestiegen.
Insgesamt nahmen 30 Prozent der Menschen in Deutschland 2021 an Glücksspielen teil. Im Jahr 2007 waren es noch 55 Prozent. Der vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung in Hamburg, der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm und dem Bereich Glücksspielforschung an der Universität Bremen herausgegebene Glücksspielatlas gibt einen grundsätzlichen Überblick über das Thema Glücksspiel in Deutschland. Er fasst vorliegende Daten zusammen, informiert über rechtliche Regelungen, Umsätze in der Branche und Themen wie Sucht und Prävention. Die Daten zur Spielsucht basieren auf einer Umfrage von 2021.
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