
Wie die Luftfahrt aus der Germanwings-Tragödie gelernt hat
n-tv
Das Germanwings-Unglück von 2015 hat weitreichende Veränderungen im Luftverkehr zur Folge. Neue Sicherheitsvorschriften betreffen vor allem die psychische Gesundheit der Piloten. Experten halten einen ähnlichen Vorfall nun für sehr unwahrscheinlich.
Beim Germanwings-Unglück bestehen nach den Ermittlungen französischer und deutscher Behörden an der Täterschaft von Andreas Lubitz keine berechtigten Zweifel. Der 27 Jahre alte Co-Pilot hat am 24. März 2015 erst seinen Kapitän aus dem Cockpit ausgeschlossen, dann den Airbus-Jet auf Kollisionskurs gesetzt und 149 unschuldige Menschen mit in den Tod gerissen. Nachdem diese Fakten geklärt waren, lautete die drängendste Frage, wieso der psychisch schwer angeschlagene Lubitz überhaupt noch im Dienst der Lufthansa-Tochter stehen konnte.
Anzeichen für massive psychische Probleme wurden im Nachhinein reichlich gefunden: Schon seine Pilotenausbildung bei der Lufthansa musste Lubitz 2009 wegen depressiver Störungen unterbrechen. In den Wochen vor dem Absturz soll er nicht weniger als 41 Ärzte besucht haben, die nichts voneinander wussten, ihm reichlich Psychopharmaka verschrieben und die Fluggesellschaft nicht informierten. Lubitz fürchtete um sein Augenlicht, verschwieg aber dem Arbeitgeber seine Krankschreibung und trat stattdessen seinen Dienst zum Todesflug an.

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