
Warum das Wort "Sekte" oft mehr schadet als hilft
n-tv
Wer eine Gruppe als "Sekte" bezeichnet, spricht ein deutliches Urteil über sie. Dabei war das Wort früher völlig neutral. Heute ist es ein Synonym für Wahnsinn, Fanatismus und Gefahr. Das Problem: Es gibt tatsächlich gefährliche Gruppen.
Schon der Klang des Wortes "Sekte" ruft bei vielen Menschen ein Unbehagen hervor. Vor dem inneren Auge tauchen Bilder auf von entrückten Gurus, fanatischen Anhängern und tragischen Massensuiziden - allen voran Ereignisse wie in Jonestown im Jahr 1978, wo mehr als 900 Mitglieder dem Prediger Jim Jones in den Tod folgten.
Oder an die Aum-Sekte in Japan, deren Giftgasanschlag in Tokio 1995 mit mehreren Toten weltweit Entsetzen auslöste. Solche Extremfälle haben dazu beigetragen, dass "Sekte" im allgemeinen Sprachgebrauch zu einem Synonym für gefährliche, wahnsinnige Gruppen geworden ist. Doch stimmt dieses Bild? Und warum gehen Religionswissenschaftlerinnen und Soziologinnen heute viel vorsichtiger mit diesem Begriff um?

Ein britisches Spezialschiff mit Castor-Behältern legt im niedersächsischen Nordenham an. An Bord befindet sich der radioaktive Abfall aus wiederaufgearbeiteten Brennelementen deutscher AKW - nach seiner Ankunft soll er in Bayern zwischengelagert werden. Atomgegner drücken seit Tagen ihren Unmut darüber aus.