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Günther Jauch nimmt "Wackelkandidaten" aufs Korn
n-tv
Wer als "Wer wird Millionär?"-Kandidat auf den großen Moment hofft, der muss nicht nur ein schlaues Köpfchen, sondern auch Geduld mitbringen. Ein hibbeliger Polit-Berater aus Niederbayern hat besonders viele Hummeln im Allerwertesten.
Übergangskandidat Raphael Standhaft ist bester Dinge. Der 33-jährige Erzieher startet mit der 1000-Euro-Frage in den Abend und lässt bald keinen Zweifel daran aufkommen, dass er es unter dem gleißenden Scheinwerferlicht bei "Wer wird Millionär?" (WWM) weit bringen möchte. Bei der Suche nach dem genauen "Europa-Park"-Standort hilft das Publikum gerne weiter. Im Bereich Tennis braucht der zweifache Familienvater hingegen keinen Beistand. Irgendwann stellt sich die Frage: "Kann man heiß und kalt laminieren?" Gut, dass Tante Frauke am Telefon schon des Öfteren in ihrem Leben mit einem Laminiergerät zu tun hatte und daher weiß, dass man auch problemlos kalt laminieren kann.
Mit 16.000 Euro im Sack wird die Brust immer breiter. Der Kandidat, der einst bei Fußballwetten satte 11.000 Euro in einer Woche einsacken konnte, geht jetzt ins Risiko. Nach einem kurzen Abstecher in die Tierwelt, blickt Raphael Standhaft in die Augen eines weiblichen Zusatzjokers aus dem Publikum. Die Nürnbergerin hat so "ein Bauchgefühl", dass der Bundesnachrichtendienst seit Anfang 2022 von einem Unabhängigen Kontrollrat überwacht wird.
Reicht ihm das? Ja, es reicht ihm: "Man sitzt ja nur einmal hier", erklärt der Mann aus Schleswig-Holstein. Sein Mut wird mit 32.000 Euro belohnt. Dabei bleibt es am Ende auch - ein Umstand, über den sich daheim im Hause Standhaft vor allem der dreijährige Sohnemann freut. Der bekommt nämlich von Papa jetzt eine schnieke "Paw Patrol"-Figur geschenkt.
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"Golden Years" lautet der Titel des 14. Albums von Tocotronic und könnte nicht ironischer anmuten, wirft man dieser Tage einen Blick auf die Weltlage, die selten schlimmer war. Das sehen auch Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank nicht etwa anders, erklären im Interview mit ntv.de aber ihre Beweggründe für ihre Titelwahl. Zudem geht es um 30 Jahre Bandgeschichte, die Herausforderungen des Alterns und den Einfluss aktueller und persönlicher Krisen auf die kreative Arbeit. Tocotronic erklären, warum klare Sprache in der Musik politisch sein kann, sie ihre Fans bewundern und Nazis mit einem "Kiss of Death" bekämpft werden sollten.