
Der Chef und die Plus-Size-Models auf ESC-Mission
n-tv
Der Eurovision Song Contest ist wieder Chefsache. Und so lässt Stefan Raab am Ende von Runde eins im Vorentscheid dann auch fünf Kandidaten wissen: "You're fired." Sieben Acts kommen hingegen eine Runde weiter und dürfen noch vom Sieg träumen. Die Richtigen?
Wer als Nicht-Kölner in diesen Tagen in der Domstadt ankommt, könnte meinen, Deutschland hätte den Eurovision Song Contest (ESC) bereits im vergangenen Jahr gewonnen und würde ihn deshalb jetzt hier austragen. Egal, wo man gerade geht oder steht, die Karnevalisten sind von der Leine gelassen - und Jecken und ESC-Fans sind sich in ihrer farbenfrohen Feierlaune ja nicht so ganz unähnlich.
Einzig Barbara Schöneberger schwimmt gegen den Trend, als sie am Freitagabend im eleganten Schwarzen durch die erste Runde des diesjährigen ESC-Vorentscheids führt. Ausgerechnet, war sie doch in der Vergangenheit eigentlich stets Garantin für eine Knallbonbon-Staffage in Glitzer, Satin und Tüll. Doch auch sie möchte wohl dem ganz besonderen Moment an diesem Abend Tribut zollen: Der ESC ist wieder "Chefsache".
Dafür hat sich tatsächlich nicht nur Schöneberger ordentlich in Schale geworfen. Die Chancen von Köln-Hürth auf den Weltkulturerbe-Titel mögen zwar begrenzt sein, aber im schönsten Glanz erstrahlt zumindest auch das hiesige TV-Studio, in dem der Vorentscheid in diesem Jahr ausgetragen wird. Eine riesige Bühne mit Laufstegen zu beiden Seiten, eine gigantische Videoleinwand und zwei eigene Podeste für die Heavytones mitsamt ihren Instrumenten. Denn ja, hier wird live gespielt - nichts kommt vom Band.

"Golden Years" lautet der Titel des 14. Albums von Tocotronic und könnte nicht ironischer anmuten, wirft man dieser Tage einen Blick auf die Weltlage, die selten schlimmer war. Das sehen auch Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank nicht etwa anders, erklären im Interview mit ntv.de aber ihre Beweggründe für ihre Titelwahl. Zudem geht es um 30 Jahre Bandgeschichte, die Herausforderungen des Alterns und den Einfluss aktueller und persönlicher Krisen auf die kreative Arbeit. Tocotronic erklären, warum klare Sprache in der Musik politisch sein kann, sie ihre Fans bewundern und Nazis mit einem "Kiss of Death" bekämpft werden sollten.