
Chirurgen warnen: Kliniken wären nicht auf Kriegsfall vorbereitet
n-tv
Deutsche Kliniken sind unzureichend auf kriegerische Auseinandersetzungen vorbereitet, warnen Fachverbände für Unfallchirurgie. Das Gesundheitssystem ist nur auf planbare Eingriffe ausgelegt - nicht auf täglich 1000 Verletzte nach Artilleriebeschuss.
Für den Bündnis- oder Verteidigungsfall gibt es derzeit zu wenig spezialisierte Ärzte und Pflegekräfte, auch Material ist knapp, warnt Dietmar Pennig als Vertreter zweier Fachverbände für Unfallchirurgie beim Deutschen Chirurgenkongress in München. Pennig ist sowohl Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) als auch der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).
OP-Bestecke und Verbände werden meist nur für wenige Tage vorgehalten. Bei einer Unterbrechung der Lieferketten sind die Kliniken "sehr schnell blank", so Pennig. Dies wurde zu Beginn der Corona-Pandemie deutlich sichtbar, als beispielsweise Atemschutzmasken fehlten. Ärzte und Pflegekräfte sind laut Pennig meist nur unzureichend geschult, um Verletzungen durch Projektile oder Explosionen zu versorgen. Die Behandlung unterscheidet sich von geläufigeren Verletzungen wie bei einem Auto- oder Arbeitsunfall.

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