
WWF: Russisches Holz landet massenweise in Deutschland
n-tv
Finanzieren die Verbraucher unwissentlich den russischen Krieg mit? Laut dem WWF sind in Deutschland zahlreiche Holzprodukte aus Russland verfügbar. Die Umweltschutzorganisation erhebt daher klare Forderungen.
Trotz eines Importverbots für Holz aus Russland in die EU und Deutschland sind laut der Umweltschutzorganisation WWF noch immer viele Holzprodukte russischen Ursprungs verfügbar. So kommt der WWF Deutschland in einer aktuellen Marktanalyse zu dem Ergebnis, dass Holz-Einwegbesteck im Einzelhandel und der Gastronomie in zwei Dritteln der getesteten Fälle Holz aus Russland enthalten. Die Umweltschützer haben insgesamt 21 Unternehmen untersucht. In 14 Fällen und somit bei zwei Dritteln gab es Treffer, darunter befand sich unter anderem Besteck von McDonald's, Burger King, Backwerk, Kamps, Starbucks, dm, Rewe oder Subway.
Das EU-Russland-Embargo hat nach Angaben des WWF auch eine wichtige Naturschutzkomponente: In Russland gibt es demnach ein großes Problem mit illegalem Holzeinschlag, mit einem Anteil von geschätzten 20 Prozent im Westen und bis zu 50 Prozent im Osten des Landes. Laut WWF legen die Analyseergebnisse den Verdacht nahe, dass in den beanstandeten Fällen gegen das Embargo verstoßen wurde. Dass die Produkte bereits vor Inkrafttreten des Importverbots eingeführt wurden, sei zwar nicht auszuschließen, drei Jahre nach Inkrafttreten der Sanktionen aber äußerst unwahrscheinlich - insbesondere angesichts der hohen Anzahl der Funde.