Wie tolerant darf eine Buchmesse sein?
n-tv
"Wie wollen wir leben?" Das ist das Motto der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt. Gute Frage! So jedenfalls nicht: Da rechte Verlage auf der Messe willkommen sind, sagen einige Autorinnen und Autoren ihre Teilnahme ab. Sie fühlen sich nicht sicher. Ist das wirklich Deutschland 2021?
Die Wellen schlagen hoch, und das ist auch gut so. Während im Bundestag noch darum gestritten wird, wer in Zukunft neben der AfD sitzen muss (keiner möchte das), spazieren die Rechten seelenruhig auf der Buchmesse in Frankfurt ein und aus. Man nimmt in der Stadt am Main dafür in Kauf, dass sich PoC, jüdische, queere oder Autoren anderer sogenannter Minderheiten - Frauen zum Beispiel - dort nicht mehr hintrauen und ihre Termine schweren Herzens absagen.
Worum geht es? Darum, dass die Frankfurter Buchmesse wiederholt auch rechten Verlagen die Möglichkeit zum Ausstellen ihrer Bücher gibt, zum Beispiel dem Verlag "Jungeuropa", der von dem Rechtsextremen Philip Stein geleitet wird. Buchmessen-Direktor Juergen Boos verteidigt dieses Vorgehen bei der Eröffnungs-Pressekonferenz und sagt, die Messe müsse auch die Meinungen und die Präsenz von Menschen aushalten, die sie lieber nicht hier hätte. Was er nicht bedenkt: Damit öffnet er diesen die Tür und verschließt sie denen, die in unserer Gesellschaft Schutz brauchen. Boos weiter: "Es muss uns nicht gefallen, aber es muss möglich sein, weil Meinungsfreiheit für uns das höchste Gut ist."
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?