Wie teuer wird für Unternehmen eine Anti-AfD-Haltung?
n-tv
Sein Brief gegen die AfD habe die Firma Kunden und Aufträge gekostet, sagt Firmenpatriarch Reinhold Würth. Auch andere Unternehmen haben gegen die Partei Position bezogen. Wie erging es ihnen?
Im März brach Unternehmer-Urgestein Reinhold Würth mit einem Grundsatz seines Schraubenimperiums: Statt vom politischen Geschehen Distanz zu halten, bezog er klar Stellung. In einem Brief warnte der Firmenpatriarch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor der AfD – fünf Seiten, die es in sich hatten. Es folgte ein riesiges Medienecho.
Einige Kunden hätten nach dem Brandbrief gegen die AfD angekündigt, nicht mehr bei Würth kaufen zu wollen, sagte er kürzlich dem "Handelsblatt". Umsatzeinbußen in Höhe von 1,5 Millionen Euro habe das Unternehmen hinnehmen müssen. Ein Verlust, den Reinhold Würth aber gerne in Kauf nimmt. Wahrscheinlich habe man "deutlich mehr Aufträge aus Sympathie dazubekommen als verloren", resümiert er im Interview.
Mit seinen deutlichen Worten steht Würth nicht allein. Angesichts des Erstarkens der AfD und des Rechtsextremismus haben viele Unternehmerinnen und Unternehmer klar Stellung bezogen. Doch wie viel kostet es, Haltung zu zeigen? "Capital" hat bei einigen Unternehmen nachgefragt.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.