VW-Markenchef ist optimistisch - aber nur für China
n-tv
VW befindet sich im Umbruch. In Europa sinkt die Nachfrage, die Arbeitskosten sind zu hoch. An Personalabbau und Werksschließungen führt kein Weg vorbei, sagt VW-Markenchef Schäfer. Besser ist die Lage in China: "Der ruinöse Preiskampf kann nicht ewig so weitergehen. VW nimmt richtig Fahrt auf."
VW-Markenchef Thomas Schäfer hat in der "Welt am Sonntag" die Pläne des Volkswagen-Konzerns für klare Einschnitte bekräftigt. Ziel sei es, die Marke Volkswagen wieder an die Spitze im Volumensegment zu führen. "Unsere Kapazitäten in Europa sind zu hoch. Sie wurden geplant für einen Markt von rund 16 Millionen Fahrzeugen pro Jahr, jetzt ist der Automarkt in Europa auf 14 Millionen geschrumpft. Das heißt: Für VW fehlen bei einem Marktanteil von rund 25 Prozent 500.000 Autos pro Jahr", sagte der Manager in dem Interview.
"Wir müssen also unsere Kapazitäten verringern und an die neuen Realitäten anpassen. Es gibt momentan keine Hoffnung, dass sich die Nachfrage in Europa nachhaltig wieder erhöht", so Schäfer. "Gleichzeitig haben wir in Deutschland mit strukturellen Nachteilen zu kämpfen. Dazu gehören auch die Arbeitskosten in unseren deutschen Fabriken. Die sind im Vergleich zum Wettbewerb und zu unseren eigenen Standorten in Süd- und Osteuropa etwa doppelt so hoch und in den vergangenen Jahren noch gewachsen. Das muss jetzt wieder ausgeglichen werden."
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.