Warum es schwer ist, Gas aus Kanada zu importieren
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Am Sonntag reisen Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck nach Kanada. Offiziell geht es um Zukunftsmusik, geplant sind Gespräche über Wasserstoff. Was die aktuelle Erdgas-Knappheit betrifft, wird Deutschland vorerst nicht auf den weltweit größten Produzenten setzen können.
Mit einem drohenden Versiegen der Gaseinfuhren aus Russland sucht Deutschland nach möglichen Alternativen. Eine davon: Kanada. Das Land ist einer der größten Erdgasproduzenten weltweit und darüber hinaus ein wichtiger Verbündeter und enger Partner Deutschlands und der EU. Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck reisen nun am Sonntag mit einer Wirtschaftsdelegation nach Kanada, um die Möglichkeiten auszuloten. Der Import von kanadischem Gas ist jedoch schwierig.
Russland oder auch der wichtige Gas-Produzent Algerien haben den Vorteil, als Nachbarn der EU Gas per Pipeline liefern zu können. Eine Leitung durch den Atlantik ist hingegen nicht machbar, Einfuhren aus Kanada wie auch aus den USA sind daher nur in flüssiger Form, auf Tankschiffen möglich - sogenanntes LNG (Liquid Natural Gas).
Das Problem ist nicht neu und betrifft genauso auch potenzielle Gasimporte aus dem arabischen Raum, etwa aus Katar. In Deutschland und anderen europäischen Ländern wird deshalb seit einiger Zeit mit Hochdruck am Bau von LNG-Terminals zum Entladen von Gastankern gearbeitet. An der deutschen Nordseeküste sollen die ersten noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Allerdings fehlen im Fall von Kanada auch die Terminals, um die Tanker überhaupt zu beladen.
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