Wall Street stabilisiert sich nach Verlustserie
n-tv
Nach den Verlusten der vergangenen Tage erholen sich die US-Börsen im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Notenbankertreffens in Jackson Hole leicht. Die Aktie des Online-Marktplatzes Farfetch klettert nach oben. Der Ölpreis profitiert von gesunkenen US-Vorräten.
Zur Wochenmitte haben sich die US-Börsen etwas von den Verlusten der vorigen Handelstage erholt. Händler berichteten von Gelegenheitskäufen nach dem jüngsten Rücksetzer. Übergeordnet dominierte jedoch unverändert das Zinsthema. Entsprechend warf das alljährliche Treffen der Notenbanker ab Donnerstag in Jackson Hole seinen Schatten voraus und dürfte verhindert haben, dass sich die Akteure am US-Aktienmarkt allzu weit aus der Deckung wagten.
Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent im Plus. Der S&P-500 gewann 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,4 Prozent. Dabei wurden 2.139 (Dienstag: 1.523) Kursgewinner gesehen und 1.102 (1.657) -verlierer. Unverändert schlossen 136 (148) Titel. Am Anleihemarkt stiegen die Renditen, am kurzen Ende mit der erwarteten Zinserhöhung am stärksten.
Angesichts der herrschenden Zinsunsicherheit erhoffen sich die Teilnehmer Signale von US-Notenbankchef Powell, ob der nächste Zinsschritt erneut sehr stark um 75 oder möglicherweise doch nur um 50 Basispunkte nach oben führen wird. Dann werden auch für die Fed wichtige Preisdaten veröffentlicht. Am Zinsterminmarkt wird aktuell mit etwa 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein großer Schritt erwartet.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."