Wall Street kommt voran
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Die drohende Zahlungsunfähigkeit der USA ist abgewendet, das wird an der Wall Street mit Erleichterung aufgenommen. Auch die Ängste vor Zinsanhebungen schwinden. Die US-Börsen legen zu, vor allem Tech-Werte stehen hoch im Kurs, der Nasdaq legt über ein Prozent zu.
Hoffnung auf eine Zinserhöhungspause der Federal Reserve hat den US-Börsen am Donnerstag Auftrieb gegeben. Konjunkturdaten hatten klare Argumente gegen eine Zinserhöhung im Juni geliefert. Daneben setzte sich immer mehr die Überzeugung durch, dass nach dem Repräsentantenhaus auch der US-Senat für die Anhebung der Schuldenobergrenze stimmen werde. Der Senat werde so lange tagen, bis die Mitglieder die Gesetzesvorlage gebilligt hätten, sagte der Mehrheitsführer des Senats, der Demokrat Chuck Schumer. Der Dow-Jones-Index gewann 0,5 Prozent auf 33.061 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 1,0 und 1,3 Prozent.
Der Arbeitsmarkt in den USA zeigte derweil erneut Stärke: Die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft ist im Mai viel stärker gestiegen als erwartet, wie der ADP-Bericht offenbarte. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen dagegen in etwa wie erwartet aus. Auch wenn die Beschäftigungslage eine Zinserhöhungspause im Juni in Frage stellte, sprach die Lohnentwicklung gegen eine Zinserhöhung. Denn die Lohnstückkosten erhöhten sich weniger deutlich als zunächst veranschlagt und auch geringer als erwartet. Die Produktivität ist im ersten Quartal 2023 gesunken; die Einkaufsmanagerindizes von ISM und S&P Global zeugten von einer nachlassenden Aktivität in der US-Industrie.
Art Hogan, Chef-Marktstratege bei B. Riley, verglich die Datenlage mit einem "Goldlöckchen-Szenario". Die Daten seien stark genug, um Befürchtungen zu zerstreuen, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession rutschen könnte. Auf der anderen Seite seien sie aber auch nicht so stark, dass sich die US-Notenbank gezwungen sehen müsste, bei ihrer nächsten Sitzung am 14. Juni die Zinsen zu erhöhen.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."