US-Börsen nach Fed-Votum verunsichert
n-tv
Die überraschend guten Inflationsdaten vom Vortag sorgen bei den US-Anlegern für einen euphorischen Kick. Am Folgetag schiebt sich wieder die Enttäuschung über die Fed-Einschätzung in den Vordergrund: Die US-Währungshüter rechnen demnach nur mit einer Zinssenkung im laufenden Jahr.
An der Wall Street ist um die Deutungshoheit der Zinsdebatte gerungen worden. Zwar hatten Zinssenkungsspekulationen neue Nahrung erhalten und die Wall Street somit tendenziell gestützt. Doch zugleich rückten die falkenhaften Äußerungen der US-Notenbank wieder stärker ins Bewusstsein und ließen die Kurse von den Tageshochs deutlich zurückkommen. Denn die Fed-Verlautbarungen waren laut Händlern am Vorabend zu sehr vernachlässigt worden.
Der Dow-Jones-Index büßte 0,2 Prozent auf 38.647 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 0,2 bzw. 0,3 Prozent zu. Die Nasdaq markierte weitere Allzeithochs. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1040 (Mittwoch: 2033) Kursgewinner und 1775 (803) -verlierer. Unverändert gingen 61 (47) Titel aus dem Handel.
Der Markt hatte den günstig ausgefallenen Inflationsdaten zunächst mehr Bedeutung beigemessen als den Zinsprojektionen der US-Notenbanker. Händler waren "mehr auf die positiven Inflationsnachrichten fokussiert - in der Hoffnung, dass weitere ähnliche Berichte den Weg für schnellere Zinssenkungen ebnen werden", sagte Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."