US-Börsen leiden an Entscheidungsschwäche
n-tv
Die Anleger halten vor der Veröffentlichung wichtiger Inflationsdaten am Freitag weiter die Füße still. Derweil zieht die Amazon-Aktie an und der Konzern wird zum fünften Unternehmen überhaupt, das einen magischen Börsenwert knackt.
Die US-Börsen haben am Mittwoch mit moderaten Kursgewinnen geschlossen. Händler hielten sich in Erwartung von Inflationsdaten zurück, die Rückschlüsse auf den Zeitpunkt einer Zinswende der US-Notenbank zulassen könnten. Nach einem schwachen Start ging der Dow-Jones-Index der Standardwerte leicht im Plus auf 39.127 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,5 Prozent auf 17.805 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 5477 Stellen zu.
Die Entscheidungsschwäche am Markt sei daran zu erkennen, dass der Dow und der Nasdaq sich an vier Tagen in Folge gegenläufig entwickelt hätten, sagte der Marktstratege Ryan Detrick von der Carson Group im Laufe des wechselhaften Handelstages. Der Chefökonom Brian Jacobsen von Annex Wealth Management sagte voraus, dass dies anhalten werde "bis es einen Katalysator gibt". Dieser könnte am Freitag der PCE-Preisindex bieten, der als das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmaß gilt. Momentan wird an den Finanzmärkten frühestens im September mit einer Zinswende der Fed gerechnet.
Bei den Einzelwerten überraschte der Paketzusteller FedEx mit seinen Prognosen positiv. Die Aktien legten 15,5 Prozent zu. Der Paketzusteller erwartet für 2025 einen Gewinn pro Aktie von 20 bis 22 Dollar. Das Brokerhaus Baird rechnet mit einer moderat verbesserten Frachtnachfrage bei FedEx.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."