US-Anleger kommen aus der Deckung
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Nach den kräftigen Abgaben zum Ende der vergangenen Woche zeigen sich die US-Börsen mit deutlichen Aufschlägen. Damit setzt der US-Aktienmarkt seinen jüngsten Zickzack-Kurs fort.
Positive Impulse vom Bankensektor und die Kehrtwende bei den Steuerplänen in Großbritannien heben die Stimmung an der Wall Street. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 1,86 Prozent höher bei 30 185,82 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Ende um 2,65 Prozent auf 3677,95 Punkte hoch. Der mit Technologiewerten gespickte Nasdaq 100 gewann sogar 3,46 Prozent auf 11.062,53 Zähler - das bedeutete den prozentual höchsten Tagesgewinn seit dem 27. Juli.
Für Aufsehen sorgte insbesondere ein über den Erwartungen liegendes Ergebnis beim zweitgrößten US-Kreditinstitut Bank of America, das dessen Aktien um mehr als sechs Prozent nach oben trieb. "Die Bank of America profitierte von einem höheren Zinsumfeld sowohl bei den Renditen der neu ausgegebenen Kredite als auch bei der wachsenden Zahl der Einleger", sagte Siddharth Singhai, Investmentchef bei Ironhold Capital. Die Papiere der Rivalen JPMorgan, Morgan Stanley, Citigroup und Wells Fargo zogen zwischen 1,5 und 4,7 Prozent an.
Die Gewinnrückgänge bei den großen US-Geldhäusern hatten die Stimmung an der Wall Street zum Wochenausklang eingetrübt. Den Kreditinstituten machen die Börsenturbulenzen zu schaffen, die das Investmentbanking lahmlegten. Zugleich müssen mehr Mittel zur Deckung von Kreditausfällen bereitgestellt werden. Das traf auch die Bank of America, die im Vergleich zu ihren Konkurrenten aber über einen großen Bestand an Kundeneinlagen verfügt und stark von den gestiegenen Zinsen profitiert hat.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."