Umziehen? Oder gleich auswandern?
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Manche träumen von einem Umzug in den Süden, andere haben ein Jobangebot in der Ferne. Die Entscheidung für einen Umzug fällt vielen nicht leicht, vor allem wenn man Freunde und Familie zurücklässt. Eine Expertin erklärt, was man bedenken sollte.
Mit 28 Jahren packt Lara O. aus Sachsen-Anhalt ihre Koffer und zieht in das bevölkerungsärmste Land Europas: Island. Die sogenannte Insel aus Feuer und Eis kennt sie bereits von zwei längeren Aufenthalten für einen Sommerjob. Aber sie sind nicht Grund genug für einen tatsächlichen Umzug. "Liebe auf den ersten Blick war es also nicht", bestätigt die Deutsche. Zumindest nicht mit dem Land selbst. "Ich habe Deutschland immer als meine Base gesehen, aber mit meinem isländischen Partner hat sich das geändert. Er war die treibende Kraft, die uns zurück nach Island gebracht hat, ich wäre mit ihm auch in Deutschland geblieben", so die 33-Jährige. Auf Instagram teilt sie Einblicke aus ihrem Leben als Auswanderin mit fast 50.000 Followern, darunter das faszinierende Panorama aus Gebirge und Vulkan.
Die größten Sorgen bereiteten Lara O. vor dem Umzug aber nicht etwa die Kultur- und Sprachunterschiede, sondern vor allem der Aufbau eines sozialen Netzes. "Ich hatte Sorge, kein Anschluss auf dem Land zu finden. Aber egal ob Island oder Deutschland - auf dem Dorf kann es schwieriger sein als in der Stadt. Hier muss man schon selbst aktiv werden, wenn man nicht vereinsamen will", sagt Lara. Diesen Gedanken haben auch Familien, die innerhalb Deutschlands von der Stadt aufs Land ziehen wollen oder sogar andersherum, wenn man die Anonymität der Großstadt fürchtet. Doch egal, ob es in eine andere Region, ein anderes Bundesland oder sogar auf einen anderen Kontinent geht - ein Umzug ist für viele ein einschneidendes Erlebnis, das manche lange überdenken und abwägen, während andere sich dank großer Visionen ins Abenteuer stürzen.
Laut Statistischem Bundesamt ziehen durchschnittlich etwa 25.000 Deutsche pro Tag um, noch sind es etwa vier bis fünf Umzüge im Leben eines Menschen. Doch die jüngere Generation zeigt, dass die Tendenz steigt. Am häufigsten ziehen Menschen zwischen 20 und 39 Jahren um. Wer offen für neue Erfahrungen ist, zieht häufiger wegen des Berufs um. Dank steigender Immobilienpreise in Ballungszentren, flexiblen Homeoffice-Regelungen und nicht zuletzt dem Fachkräftemangel werden Umzüge noch wahrscheinlicher. "Umzüge bringen Herausforderungen mit. Diese können sich aber ähneln, egal ob es von Hamburg nach Bayern geht oder von Deutschland in die Schweiz", erklärt Sarah Eisenacher.
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