"The Crow" flattert wieder durchs Kino
n-tv
Noch heute wird der 30 Jahre alte Streifen "The Crow" als Kultfilm gefeiert, auch und gerade wegen des tragischen Tods seines Hauptdarstellers Brandon Lee. Regisseur Rupert Sanders interpretiert die Geschichte nun neu - und setzt sich damit bei Die-Hard-Fans in die Nesseln. Zu Recht?
Als Alec Baldwin vor knapp drei Jahren am Set des Westerns "Rust" versehentlich eine Kamerafrau erschoss, kam auch die Erinnerung an "The Crow" wieder hoch. Schließlich war Hauptdarsteller Brandon Lee 1993 unter ganz ähnlichen Umständen ums Leben gekommen. Auch er starb inmitten der Dreharbeiten durch einen Schuss, weil die Filmcrew unsachgemäß mit Patronen hantiert hatte. Der Film wurde im Jahr darauf - vor mittlerweile genau 30 Jahren - dennoch in die Kinos gebracht. Bei Szenen, die zum Zeitpunkt von Lees Tod noch nicht gedreht waren, wurde getrickst oder mit einem Double nachgeholfen.
Der mystische Hauch, der wegen des Tods des damals erst 28 Jahre alten Schauspielers den Film umgibt, dürfte einer der Gründe sein, weshalb der Streifen unter der Regie des Australiers Alex Proyas bis heute Kultstatus genießt. Hinzu kommt der Gothic-Charme, der bei vielen gut ankommt. Und ein phänomenaler Soundtrack mit Songs von Bands wie Rage Against The Machine, Stone Temple Pilots oder Nine Inch Nails mit einem Joy-Division-Cover.
Nicht wirklich zur Verehrung des Films von 1994, der auf einer Graphic Novel des US-Zeichners James O'Barr basiert, dürfte - oder sollte zumindest - hingegen die Erzählung an sich beitragen. Heute betrachtet, muss man leider feststellen, dass der Streifen in dieser Hinsicht nicht wirklich gut gealtert ist. Dazu trieft viel zu viel Pathos und Overacting aus nahezu jeder Ritze. Und wenngleich der Sohn von Martial-Arts-Legende Bruce Lee damals als hoffnungsvoller Nachwuchsstar galt, muten Brandon Lees schauspielerische Fähigkeiten in der Rückschau dann doch auch eher begrenzt an.
Ehre, wem Ehre nicht gebührt: Die Filmbiografie "Putin" ist einer der ersten Streifen, in denen eine real existierende Figur durchgängig mithilfe Künstlicher Intelligenz zum Leben erweckt wird. So wirkt es beinahe, als würde man den echten Wladimir Putin in Windeln sehen. Doch reicht das für einen gelungenen Film?