Packendes Kammerspiel aus dem Newsroom
n-tv
1972 bringen palästinensische Terroristen in München das israelische Olympia-Team in ihre Gewalt. Live dabei sind die Kameras der US-Sportjournalisten. Aus deren Newsroom erzählt das Drama "September 5" die dramatischen Ereignisse nach und kann damit sicher auf einen Oscar hoffen.
Nach "Das Lehrerzimmer" im vergangenen Jahr kann mit "September 5" womöglich auch diesen Februar ein Film auf einen Oscar hoffen, in dem Leonie Benesch eine zentrale Rolle spielt. Der Protagonist des als Beinahe-Kammerspiel angelegten Ensemblefilms ist allerdings der Newsroom, in dem Sportjournalisten des US-Senders ABC am 5. September 1972 in eine Lage kommen, die sie an ihre körperlichen, emotionalen und moralischen Grenzen bringt.
Es sind die Olympischen Sommerspiele in München, für deren Live-Übertragung sich die ausschließlich männlichen US-Journalisten in der Nähe des Olympia-Dorfs niedergelassen haben. Eigentlich soll es die kommende Zeit nur um Sport gehen, doch was dann passiert, stellt alles auf den Kopf - leider nicht auf die gute Art. Als palästinensische Terroristen der Organisation "Schwarzer September" in das Dorf eindringen und zwei Mitglieder des israelischen Teams direkt töten sowie neun weitere in ihre Gewalt bringen, sind die ABC-Kollegen am nächsten dran und somit schnell vor Ort. Bald müssen sie sich ethischen Fragen stellen, die in der klassischen Sportberichterstattung eher selten eine Rolle spielen.
Der von Sean Pean co-produzierte Thriller "September 5 - The Day Terror Went Live" zeigt unter anderem Studiochef Roone Arledge (Peter Sarsgaard), Sportredakteur Geoff Mason (John Magaro) und Dolmetscherin Marianne Gebhardt (Leonie Benesch) in Aktion. Zwischen Bildschirmen, Schaltpulten, Kameras und Telefonen geht es hektisch zu, als nach ersten Schüssen immer klarer wird, was im Dorf geschieht, während die Wettkämpfe unbeirrt weiterlaufen.