
Stimmen Trumps Vorwürfe im Zollstreit mit der EU?
n-tv
Wenn US-Präsident Donald Trump etwas gegen den Strich geht, entgegnet er gerne lauthals "Fake News". Seine Regierung verbreitet allerdings selbst Nachrichten, bei denen der Wahrheitsgehalt fragwürdig erscheint. Drei Behauptungen im aktuellen Zollstreit über die EU im Faktencheck.
Behauptung: Die EU sei gegründet worden, "um die USA über den Tisch zu ziehen". Dies sei "der Zweck" der EU, sagte Trump bei der Vorstellung der US-Sonderzölle.
Fakten: Bei der EU handelt es sich um eine Gemeinschaft von 27 Staaten. Zusammen kann das Staatenbündnis gegenüber großen Mächten natürlich anders auftreten, als wenn die Mitgliedsländer einzeln verhandeln würden. Ein Vergleich zur Einordnung: Von der Einwohnerzahl etwa stehen rund 450 Millionen EU-Bürger fast 350 Millionen US-Amerikanern gegenüber. Das heißt aber nicht, dass die EU die USA "über den Tisch ziehen" würde.
Ursprünglich wurde das Staatenbündnis in Europa als Reaktion auf das Leid des Zweiten Weltkriegs ins Leben gerufen. Seit Inkrafttreten des Maastrichter Vertrages am 1. November 1993 heißt der Staatenbund "Europäische Union". Die Vereinbarung schuf Grundlagen für eine Wirtschafts- und Währungsunion und brachte den Einstieg in eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik.