"Stabile Lage? Das Schlimmste kommt erst noch"
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Die deutsche Bauindustrie steckt in der tiefsten Krise seit Jahren. Während Bundesbauministerin Klara Geywitz Anzeichen für eine Erholung ausmacht, rechnet Jan-Hendrik Goldbeck, einer der größten Bauunternehmer Deutschlands, mit einer Insolvenzwelle - in zwei, drei Jahren.
Licht am Ende des Bautunnels? Jan-Hendrik Goldbeck sieht das nicht. Im Gegenteil. "Es wird nochmal unschön", sagt der Chef des Bielefelder Baukonzerns Goldbeck, einer der größten Baufirmen des Landes, im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond". Die aktuell fertiggestellten Gebäude seien vor der durch Preisexplosionen ausgelösten Krise geplant worden. Weil die Zahl der Baugenehmigungen aktuell immer weiter sinken, werde sich die Krise am Bau deutlich verschärfen. "Das Schlimmste kommt noch", so Goldbeck. Und: "Erfahrungsgemäß kommen die Insolvenzen dann, wenn es wieder besser geht." Goldbeck rechnet damit in zwei bis drei Jahren. Goldbeck widerspricht damit Bundesbauministerin Klara Geywitz, die zuletzt erste Anzeichen einer Erholung der krisengeplagten Bau- und Immobilienbranche ausgemacht hatte.
Jahrelang habe die Baubranche kräftige Umsatzanstiege gefeiert. "Seit 2009 ging es ja nur bergauf", sagt Goldbeck. Da sei es verständlich, "wenn es mal so einen Strömungsabriss gibt." Staatshilfe sei zur Rettung der Baubranche nicht nötig: "Wir müssen nicht gleich nach dem Staat schreiben, nur weil man nach 20 Jahren guter Konjunktur dann ein, zwei, drei, vier schlechte hat."
Bei der zeitlichen Realisierung von Bauvorhaben sieht Goldbeck deutliches Potenzial. Dafür müssten die verschiedenen Prozesse in Planung und Bau parallel ablaufen. Nur so habe man zum Beispiel den Großteil des brandenburgischen Tesla-Werkes, das Goldbeck gebaut hat, im Rekordtempo hochziehen können. "Wir Deutsche haben leider dieses Schnelligkeits-Gen nicht so stark wie andere Nationen. Das bräuchten wir ein bisschen mehr." In einer Zeit, die von einem starken technologischen Wandel geprägt werde, sei Geschwindigkeit eine wichtige Kompetenz.
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