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Schäuble: "Dann zieht man halt einen Pullover an"
n-tv
Steigende Energiepreise und eine hohe Inflation belasten die Deutschen. In der Krise ruft CDU-Politiker Schäuble die Bundesbürger zum Verzicht auf. Man müsse erkennen, dass vieles nicht selbstverständlich ist, so der frühere Minister.
Der frühere Bundestagspräsident und Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble hat die Menschen in Deutschland angesichts der Energiekrise auf Entbehrungen im Winter eingestellt. "Dann zieht man halt einen Pullover an. Oder vielleicht noch einen zweiten Pullover. Darüber muss man nicht jammern, sondern man muss erkennen: Vieles ist nicht selbstverständlich", sagte Schäuble dem Sender Bild-TV. Auch sollte man ein paar Kerzen, Streichhölzer und eine Taschenlampe zu Hause haben - für den Fall eines Stromausfalls.
"Wir sind in einer Situation, in der Putin schmerzlich einsehen muss, dass seine Armee auch nicht annähernd so leistungsfähig ist, wie er gedacht hat", sagte Schäuble weiter. "Wir müssen darauf setzen, dass Putin am Ende doch rational kalkuliert. Bis jetzt setzt Putin seinerseits wohl darauf, dass wir alle zurückzucken unter seiner Drohung." Das dürfe nicht passieren. Dieser Krieg sei auch "unsere Sache".
Zum Thema Entlastungen sagte Schäuble, der Staat müsse darauf setzen, dass er nun jenen Menschen helfe, die wirklich Hilfe bräuchten. "Den anderen muss man auch mal sagen: Zur Not kannst Du dann eine Urlaubsreise mal nicht machen", so der CDU-Politiker. "Wenn wir den Menschen suggerieren, dass alles unbegrenzt ist, betreiben wir Raubbau. Dann entsteht bei den Menschen der Eindruck: Der Staat kann alles." Das sei nicht nachhaltig.
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Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl werden ab 2027 schrittweise deutlich teurer. Wenn sich Verbraucher und Unternehmen nicht darauf einstellen, können Preissteigerungen wie nach Ausbruch des Ukraine-Krieges hart zuschlagen. Trotzdem klärt die Politik bislang kaum über den Emissionshandel auf. Mathis Bönte ist Anwalt und seit 2019 Klimaaktivist. Vor allem die klimaschädlichen Kampagnen von CDU, CSU und FDP haben ihn wütend gemacht. Irgendwann hatte er das Gefühl, nicht weiterzukommen, wenn er den Parteien immer nur weiter vorwirft, keinen Klimaschutz zu wollen. Im Frühjahr 2023 wählte er daher einen anderen Weg und trat in die FDP ein. Eine Weile warnte er als "Der Verrückte aus der FDP" vor Verbrennerautos, Öl- und Gasheizungen. Mit ntv.de spricht er darüber, warum er - unter anderem - vom Kauf einer Gasheizung abrät und warum er die FDP wieder verlassen hat.