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Koalition schickt Migrationsantrag in den Ausschuss
n-tv
Eine gemeinsame Abstimmung von Union und AfD hat im Bundestag für Empörung gesorgt. In Sachsen-Anhalt kopiert die AfD den Unions-Antrag. Doch die schwarz-rot-gelbe Koalition findet eine Lösung.
Magdeburg (dpa/sa) - Die schwarz-rot-gelbe Koalition in Sachsen-Anhalt hat einen umstrittenen Migrationsantrag der Landtags-AfD mit ihren Stimmen in den Innenausschuss überwiesen und so eine Abstimmung zur Sache vertagt. Die AfD hatte wortgleich den Fünf-Punkte-Migrations-Plan von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz im Parlament in Magdeburg eingebracht und wollte die CDU so dazu bringen, sich dazu zu positionieren. Die CDU müsse Farbe bekennen, ob sie es wirklich ernst meine, sagte der AfD-Abgeordnete Matthias Büttner.
Der Antrag der AfD sei eine politische Inszenierung, kritisierte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Rüdiger Erben. Es gehe der AfD darum, die CDU vor der Bundestagswahl vorzuführen. Die AfD schüre Angst und Ressentiments, habe aber an echten Lösungen kein Interesse. Auch CDU-Fraktionsvize Frank Bommersbach warf der Partei einen "dreisten Taschenspielertrick" vor.
Im Bundestag hatte die Union den umstrittenen Merz-Antrag Ende Januar mit Stimmen der AfD und der FDP durch das Parlament gebracht. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und viele andere warfen Merz daraufhin einen "Tabubruch" vor. Eine bindende Wirkung hat der Beschluss nicht, der etwa dauerhafte Grenzkontrollen, Zurückweisungen an den Grenzen und einen zeitlich unbefristeten Ausreisearrest für ausreisepflichtige Straftäter und Gefährder vorsieht.
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Anzeigen und Clips für bis zu 70.000 Euro soll die Wagenknecht-Partei aus der Kasse der Bundestagsgruppe finanziert haben. Da es sich um öffentliches Geld handelt, wäre ein Einsatz für Wahlkampfzwecke illegal, berichten Medien. Das BSW argumentiert, es sei nur um die parlamentarische Arbeit gegangen.