Rechtsruck in Deutschland schreckt Fachkräfte ab
n-tv
Spätestens seit dem Treffen von AfD-Funktionären mit Rechtsextremen hat sich die politische Stimmung in Deutschland auch im Ausland herumgesprochen. Für einige ausländische Fachkräfte ist ein Umzug in die Bundesrepublik keine Option mehr. Diese Entwicklung bereitet nicht nur Mittelständlern Sorgen.
Deutsche Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Die zunehmende Fremdenfeindlichkeit erschwert ihnen allerdings die Anwerbung von Mitarbeitern aus dem Ausland. Einige Firmen müssen wegen des raueren politischen Klimas zugezogene Beschäftigte sogar wieder ziehen lassen.
"Zwei unserer ausländischen Mitarbeiter haben Deutschland verlassen, weil sie gesagt haben, dass sie sich hier nicht mehr wohl und sicher fühlen", berichtet Detlef Neuhaus, Chef der Solarfirma SolarWatt aus Dresden. "Das sind direkte Folgen der sich eintrübenden Stimmung hier im Lande. Es gab in beiden Fällen keine konkreten Bedrohungen, aber die Atmosphäre im Land hat sich einfach aufgeheizt."
Bei der Chemnitzer Chemiefirma CAC Engineering haben in den vergangenen zwölf Monaten etwa fünf der 40 ausländischen Beschäftigten wegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit gekündigt, berichtet Geschäftsführer Jörg Engelmann. "Wir tun, was wir können. Aber wir können kein Bodyguard sein. Es gibt Teile der Bevölkerung, die nicht erkennen, dass es sich um ausländische Fachkräfte handelt, die in Deutschland einen echten Beitrag leisten wollen."
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.