Nordsee-Staaten planen Großkraftwerk auf hoher See
n-tv
Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Um die Stromversorgung dennoch zu gewährleisten, soll die Kapazität von Offshore-Windparks massiv ausgebaut und nun auch vernetzt werden. Derzeit sind die Anlagen der Nordsee-Länder nur an die jeweils eigenen Küsten angeschlossen.
Deutschland will mit anderen Nordsee-Staaten durch Vernetzung der Windparks ein Großkraftwerk auf hoher See schaffen. Zum einen könne der Windstrom dann effektiver und günstiger genutzt und zum anderen der Stromaustausch insgesamt zwischen den Nachbarstaaten erleichtert werden, geht aus einer Studie des Wirtschaftsministeriums und von drei Stromnetzbetreibern hervor. Derzeit sind die Windparks nur an die jeweiligen Küsten angebunden.
Eine Vernetzung aller Windparks würde aber auch die Versorgungssicherheit erhöhen, wenn der Strom leichter dorthin fließen kann, wo er gebraucht wird. Das zahlt sich etwa aus, wenn der Wind in unterschiedlichen Zonen der Nordsee unterschiedlich stark weht.
Die EU hat das Ziel, dass bis 2050 eine Kapazität von 300 Gigawatt Offshore-Windleistung vor den Küsten gebaut wird. Das entspricht rechnerisch der Leistung von etwa 300 Atomreaktoren. Offshore-Wind gilt als besonders verlässlicher Strom-Lieferant, da er regelmäßiger und stärker weht als an Land. Die Windräder verzeichnen auf hoher See daher fast doppelt so viele sogenannten Volllaststunden wie an Land.
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