Ärztepräsident hat Erklärung für deutschen Krankmelde-Rekord
n-tv
In Deutschland melden sich mehr Menschen krank als anderswo. Die Forderung des Allianz-Chefs nach einem Karenztag tritt eine Debatte los: Machen die Menschen hier häufiger blau? Nein, sagt Ärztepräsident Klaus Reinhardt. Er sieht andere Gründe für die hohen Zahlen.
Neuer Befund zum Rekordkrankenstand in Deutschland: Nicht häufiges Blaumachen ist laut Bundesärztekammer und einer neuen Studie zufolge der Grund, sondern es sind die neue digitale Krankmeldung und verstärkte Infektionen. Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagte in Berlin, es komme nach seiner Einschätzung "nicht in großem Stil vor", dass Menschen nur krank spielten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland 2023 durchschnittlich 15,1 Arbeitstage krankgemeldet.
Bei den Fehltagen gab es erstmals von 2021 auf 2022 einen sprunghaften Anstieg - und zwar um fast 40 Prozent, wie die neue Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt. Reinhardt erläuterte, in der Statistik seien die Krankschreibungen mit Einführung der elektronischen Krankschreibung (eAU) 2021 auf einen Schlag in die Höhe gegangen. Sie ersetzt den "gelben Schein" vom Arzt, die Krankschreibung auf Papier.