Neue Seidenstraße: China muss immer mehr Notkredite vergeben
n-tv
Beim Projekt "Neue Seidenstraße" sind rund 60 Prozent aller chinesischen Auslandskredite von einem Zahlungsausfall bedroht. China muss entsprechend einspringen – mit Rettungsdarlehen. Das treibt die Kosten weiter in die Höhe und wirft Fragen auf.
China kommt das ambitionierte Handelsprojekt "Neue Seidenstraße" einer Studie zufolge teuer zu stehen. Immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer, die von der Volksrepublik für den Bau von Infrastruktur Kredite aufgenommen haben, können diese nicht mehr planmäßig bedienen, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) mitteilte. In der Folge habe die Führung in Peking die Vergabe von Rettungskrediten in den vergangenen Jahren drastisch ausgeweitet.
Demnach seien mit Stand von Ende 2022 mittlerweile 60 Prozent aller chinesischen Auslandskredite von einem Zahlungsausfall bedroht. 2010 habe dieser Anteil noch bei lediglich fünf Prozent gelegen, ergab die Analyse von Forscherinnen und Forschern des IfW mit AidData, der Harvard Kennedy School und der Weltbank. Um Ausfälle zu verhindern, vergibt China demnach Notkredite in großem Stil.
Bis Ende 2021 zählten die Autoren 128 Rettungsdarlehen an 22 Schuldnerländer im Gesamtwert von 240 Milliarden US-Dollar. Ein Großteil davon - 170 Milliarden Dollar - wird demnach über Zentralbankkredite vergeben. Diese seien für internationale Organisationen und Ratingagenturen besonders schwer nachzuvollziehen. Dabei handelt es sich den Angaben nach zumeist um Refinanzierungskredite - also die Verlängerung von Laufzeiten oder Zahlungszielen sowie um die Vergabe neuer Kredite zur Finanzierung fälliger Schulden.
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