Mit Magritte dem Irrsinn des Realen entfliehen
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Brüssel vibriert, denn 100 Jahre Surrealismus werden gefeiert. Wer sich einmal in die rätselhaften Fantasiewelten von René Magritte und seinem Kreis begibt, entdeckt Surreales jenseits vielfältiger Ausstellungen überall - auch im Hier und Jetzt.
Bäume werfen geheimnisvolle Schatten, in den Fenstern schimmern Lichter, eine Laterne leuchtet, spiegelt sich in einer Pfütze. Banal auf den ersten Schein. Doch der trügt. Über der nächtlichen Szene wölbt sich ein tagblauer Himmel samt Wattewolken. Wurde dieses unheimliche Setting von Künstlicher Intelligenz produziert?
Nein! Das Bild entstand 1954 und ist ein typischer René Magritte. Der belgische Maler, geboren 1889, war ein Meister der Täuschung, versah seine Bilder mit Stolperfallen für den Kopf. Auch 57 Jahre nach seinem Tod ist er ein Star. So wie sein Nacht-Tag-Bild, das derzeit in der Königlichen Akademie der Schönen Künste in der Ausstellung "Imagine! 100 Jahre Internationaler Surrealismus" zu sehen ist. Die Schau mitsamt diesem ikonischen Werk geht danach auf Welt-Tournee, gastiert in den kommenden Jahren in Madrid, Paris, Hamburg und Philadelphia.
Zurzeit laufen in der belgischen Hauptstadt mehrere hochkarätige Ausstellungen zum Thema, denn der Surrealismus begeht in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. An verschiedensten Orten können Neugierige den paradoxen Unheimlichkeiten der belgischen Surrealistenbewegung auf den Grund gehen. Allein schon Magritte garantiert weltweit volle Häuser. Merchandising-Produkte mit seiner Kunst finden sich in Museumsshops und 24/7 im World Wide Web.