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Malle-Lust versus Camping-Frust
n-tv
Die letzte Hürde vor dem Einstieg in den "Recall"-Flieger Richtung Malle ist die bis dato höchste. 40 ausgesuchte Kandidaten steigen schließlich in den Flieger Richtung Malle. Statt Luxus-Vibes erwartet die Superstar-Anwärter aber Survival-Camping und eine johlende "Bierkönig"-Meute.
Wochenlang bildeten sich bei den DSDS-Casting-Locations in München, Köln und Hamburg kilometerlange Schlangen vor den Eingangstoren. Hunderte Gesangstalente aus der ganzen Republik waren gekommen, um Katja Krasavice, Leony, Pietro Lombardi und Dieter Bohlen zu zeigen, dass sie das Zeug zur Superstar-Karriere haben. Am finalen Casting-Tag wollen nun auch die letzten Kandidaten ihre Chance nutzen und dem Traum von einem Leben auf der Pop-Überholspur ein Stück näherkommen.
Abermals verschmelzen die Kandidaten mit ihren Pop- und Rock-Idolen. Egal ob Elvis, Elton John, Aretha Franklin oder Roland Kaiser: Mit dem Helden im Ohr und dem Traum vom Superstar-Glück im Herzen holen die Kandidaten alles aus sich raus. Natürlich fallen auch am letzten Casting-Tag wieder einige Hobbymusikanten aus dem Rahmen, so wie beispielsweise Tilly Horn aus Monheim am Rhein. Die zweifache Mutter hat schon als Elfjährige für Furore gesorgt, als sie beim "Supertalent" mal eben so im Vorbeigehen den zweiten Platz erreichte.
15 Jahre später wagt sie nun einen zweiten Anlauf – und auch diesmal endet die Performance mit viel Jubel, Trubel und noch mehr Heiterkeit. Jurorin Leony ist gar so begeistert von Tillys Stimme, dass sie der sichtlich überwältigten Comebackerin ihre goldene CD überreicht - und damit das Ticket für die nächste Runde. Auch die auf den Spuren der jungen Aretha Franklin wandelnde Esther aus Mönchengladbach sichert sich mit viel Gefühl und Stimmvolumen ihr "Recall"-Ticket.
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"Golden Years" lautet der Titel des 14. Albums von Tocotronic und könnte nicht ironischer anmuten, wirft man dieser Tage einen Blick auf die Weltlage, die selten schlimmer war. Das sehen auch Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank nicht etwa anders, erklären im Interview mit ntv.de aber ihre Beweggründe für ihre Titelwahl. Zudem geht es um 30 Jahre Bandgeschichte, die Herausforderungen des Alterns und den Einfluss aktueller und persönlicher Krisen auf die kreative Arbeit. Tocotronic erklären, warum klare Sprache in der Musik politisch sein kann, sie ihre Fans bewundern und Nazis mit einem "Kiss of Death" bekämpft werden sollten.