Macron intervenierte wohl bei Kanadas Titanium-Sanktionen
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Titanium ist im Flugzeugbau ein begehrtes Metall, größter Produzent des Werkstoffs ist ein russisches Unternehmen. Eine entsprechende kanadische Sanktion gegen den Kreml würde auch westliche Flugzeughersteller hart treffen - für das französische Unternehmen Airbus setzt sich der Präsident höchstpersönlich ein.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat beim kanadischen Ministerpräsidenten Justin Trudeau persönlich interveniert, um Flugzeugbauer wie Airbus von bestimmten Russland-Sanktionen zu befreien. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Macron habe "erhebliche Anstrengungen" unternommen, um Trudeau davon zu überzeugen, Ausnahmen bei der Verwendung des Werkstoffs Titanium für europäische Unternehmen zu gewähren, erfuhr Reuters von drei mit den Vorgängen vertrauten Personen.
Titan ist wegen seiner Festigkeit und seines geringen Gewichts ideal für stark beanspruchte Jet-Komponenten wie das Triebwerk und Fahrwerke geeignet - etwa beim europäischen Hersteller Airbus, der hauptsächlich in Frankreich und Deutschland produziert. Größter Produzent des Werkstoffs für die Luft- und Raumfahrt ist das staatliche russische Unternehmen VSMPO-AVISMA.
Kanada hatte - für die Branche überraschend - zum zweiten Jahrestags des russischen Einmarsches in der Ukraine als erstes westliches Land Sanktionen erlassen, die es Airbus faktisch verboten hätten, Titan aus russischer Produktion zu verwenden. Ein kanadischer Insider sagte, besorgte Anrufe in Ottawa hätten "sofort, buchstäblich noch am selben Tag" begonnen. Ganz vorn mit dabei sei Airbus gewesen, auch über die französische Regierung. Alle Fahrwerke für das Airbus-Modell A350-1000 kommen aus einem Werk im kanadischen Ontario. Airbus habe zudem die Sorge gehabt, dass in Europa gebaute Langstrecken-Jets faktisch nicht mehr nach Kanada eingeführt werden dürften, sagte der Insider.
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