Keine Wolfsheulnächte mehr im Hanauer Wildpark Fasanerie
n-tv
Wölfin Monja hat ein Problem mit ihrem Bruder Aslan. Und daher keine Lust, mit ihm gemeinsam vor großem Publikum zu heulen. Das bedeutet das Ende für eine beliebte Vollmond-Veranstaltung.
Hanau (dpa/lhe) - Es hat sich ausgeheult im Hanauer Wildpark Alte Fasanerie. Die Wolfsheulnächte vor Publikum - seit vielen Jahren eine feste Institution und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt - wird es fürs erste nicht mehr geben. Wildpark-Biologin Marion Ebel sieht nach eigenen Angaben keinen Sinn mehr darin, an den Veranstaltungen in Vollmondnächten festzuhalten, nachdem auch ein letzter Versuch, die verbliebenen zwei Wölfe zum gemeinschaftlichen Heulen zu bringen, gescheitert ist.
"Eigentlich macht den Wölfen das gemeinsame Heulen Spaß", erklärte Ebel. Seit dem Tod von Anführer Inuq im September tun sich die beiden letzten Tundrawölfe des Rudels, Aslan und Monja, aber schwer damit. Bei der nunmehr letzten Wolfsheulnacht Ende November habe sich "Aslan wieder die größte Mühe gegeben und gut losgeheult, aber Monja hat leider keinen Ton von sich gegeben", berichtete Ebel. Hintergrund ist, dass Monja ihren Bruder nicht als gleichberechtigten Partner akzeptiert hat.
"Es ist aber zu dünn, wenn nur ein Wolf heult", bedauerte sie. "Wir warten jetzt erst einmal ein paar Monate ab. Es ist aber kein endgültiges Aus." Das schaurige Heulen der Wölfe lockt stets Hunderte Besucherinnen und Besucher bei Vollmond in den abendlichen Wald.