Karstadt-Pleite drückt Corona-Hilfsfonds ins Minus
n-tv
Mit einem Milliarden-Fonds will die Bundesregierung strauchelnde Betriebe durch die Corona-Pandemie bringen. Das vergangene Jahr schließt der WSF mit einem Verlust ab. Zwar verdient er an der Lufthansa-Rettung. Doch mit der Insolvenz der Karstadt-Kette geht viel Geld verloren. Auch anderen halfen die Steuermillionen nicht mehr.
Der staatliche Corona-Rettungsfonds WSF hat angesichts der Schieflage beim Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof im abgelaufenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Der Nettogewinn von 760 Millionen Euro aus dem Verkauf der Lufthansa-Aktien des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) reichte nicht aus, um die Verluste mit Galeria und andere Pleiten oder Beinahe-Pleiten wettzumachen, wie aus dem Jahresbericht des Fonds hervorgeht.
Demnach musste der WSF die Hoffnung auf eine Rückzahlung des größten Teils der 680 Millionen Euro aufgeben, mit denen er das Unternehmen des österreichischen Immobilien-Investors Rene Benko gestützt hat. Aus einem besicherten Nachrangdarlehen rechne der WSF noch mit 88 Millionen Euro, weiteres Geld könne die Verwertung von Sicherheiten bringen, heißt es im Jahresbericht. Die Kaufhaus-Kette hatte sich während der Corona-Pandemie gleich zweimal in ein Schutzschirmverfahren nach dem Insolvenzrecht geflüchtet.
Der WSF schloss das Jahr 2022 mit einem Verlust von 26,3 Millionen Euro ab, nachdem er im Jahr zuvor noch 104,1 Millionen Euro verdient hatte. Im ersten Jahr seines Bestehens 2020 stand ein Minus von 25,9 Millionen Euro in der Jahresbilanz. Von 6,37 Milliarden Euro, mit denen der WSF 25 Unternehmen vor allem aus dem Tourismus, dem Einzelhandel und der Autozulieferbranche gestützt hatte, musste er im vergangenen Jahr 710,2 Millionen Euro abschreiben. 3,85 Milliarden Euro wurden zurückgezahlt.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.