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In München prallen China und der Westen aufeinander
n-tv
Neben dem alles beherrschenden Thema des Kriegs in der Ukraine, gibt es einen zweiten Konflikt von globaler Bedeutung, der die Diplomaten auf der Sicherheitskonferenz beschäftigt: Die zunehmende Konfrontation zwischen dem Westen und China. Die Vertreter Pekings gehen in München in die Offensive.
Als Chinas Spitzendiplomat Wang Yi die Bühne im Bayerischen Hof in München betritt, läutet er ganz offen eine neue Phase in der Auseinandersetzung zwischen seinem Land und dem Westen ein. Er fordert nicht nur die USA auf, ihre "Schmutzkampagne" gegen China zu unterlassen und bezeichnet den amerikanischen Abschuss eines chinesischen Ballons über den USA als Zeichen der Schwäche. Der Top-Diplomat macht an diesem Samstag auf der Münchener Sicherheitskonferenz etwas, was für die Regierung in Peking bisher sehr untypisch war: Er kündigte selbstbewusst einen eigenen Vorschlag zur Beendigung des Ukraine-Krieges an, der im Umfeld des Jahrestages des russischen Angriffs auf die Ukraine vorgelegt werden soll.
"Dabei geht es aber nur vordergründig darum, einen Krieg zu beenden - es geht um das Ringen mit dem Westen um Einfluss im sogenannten globalen Süden, im großen Rest der Welt", sagt ein EU-Diplomat danach. Die Geschichte, die Chinas und Russlands Diplomaten überall in der Welt mit Blick auf die Ukraine dabei erzählen, wirkt einfach: Während der Westen die Ukraine militärisch immer stärker unterstütze, bemühe man sich selbst um Frieden.
Das trifft einen Nerv in weiten Teilen der Welt, die den Konflikt im entfernten Europa nicht verstehen und mit Blick auf die Preisexplosion bei Energie und Nahrungsmitteln im vergangenen Jahr einfach nur Frieden wollen. Wang Yi betont deshalb in München, dass sich China mit den Entwicklungs- und Schwellenländern um die wirklichen Menschheitsprobleme kümmern wolle.
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Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl werden ab 2027 schrittweise deutlich teurer. Wenn sich Verbraucher und Unternehmen nicht darauf einstellen, können Preissteigerungen wie nach Ausbruch des Ukraine-Krieges hart zuschlagen. Trotzdem klärt die Politik bislang kaum über den Emissionshandel auf. Mathis Bönte ist Anwalt und seit 2019 Klimaaktivist. Vor allem die klimaschädlichen Kampagnen von CDU, CSU und FDP haben ihn wütend gemacht. Irgendwann hatte er das Gefühl, nicht weiterzukommen, wenn er den Parteien immer nur weiter vorwirft, keinen Klimaschutz zu wollen. Im Frühjahr 2023 wählte er daher einen anderen Weg und trat in die FDP ein. Eine Weile warnte er als "Der Verrückte aus der FDP" vor Verbrennerautos, Öl- und Gasheizungen. Mit ntv.de spricht er darüber, warum er - unter anderem - vom Kauf einer Gasheizung abrät und warum er die FDP wieder verlassen hat.