"In Berlin ist Potenzial für 30 Windräder"
n-tv
Im Mai macht die Berliner Umweltsenatorin einen überraschenden Vorschlag: Bettina Jarasch kündigt an, dass der Senat Windräder in der Hauptstadt bauen möchte - notfalls auch in der Natur. "Ich gehe nicht gerne an Landschaftsschutzgebiete ran, aber wir werden es nicht ausschließen können, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen", sagte sie nach einer Senatssitzung. "Das ist alles andere als eine PR-Aktion", sagt Jürgen Quentin von der Fachagentur Windenergie an Land im "Klima-Labor" von ntv. Eine neue Studie gibt ihm recht: "Auch für Stadtstaaten gilt: Potenziale sind vorhanden", hat der Bundesverband Windenergie berechnet. Wo befinden sich diese Potenziale? Naturschützer kann Jürgen Quentin vorsichtig beruhigen. Der Windkraft-Experte denkt als Standort vor allem an den früheren Flughafen Tegel.
ntv.de: Der Berliner Senat will Windräder in Berlin bauen, wenn es sein muss, auch in Wäldern und Naturschutzgebieten. Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als Sie von diesem Plan gehört haben?
Jürgen Quentin: Es geht ja darum, dass wir seit dem Frühjahr vor einer ganz besonderen Herausforderung stehen. Wir müssen erneuerbare Technologien nicht nur für den Klimaschutz massiv ausbauen, sondern auch für unsere Energieunabhängigkeit. Wir stehen vor großen Problemen bei der Gasversorgung. Keiner weiß, was der nächste Winter bringt. Jede Kilowattstunde zusätzlicher Strom, die wir generieren, ist ein Beitrag für mehr Energieunabhängigkeit. Dazu zählt auch, Flächen in Berlin mit Windenergie und anderen Technologien auszustatten, wenn sie sich dafür anbieten.
Auch wenn diese Flächen Wälder und Naturschutzgebiete sind?
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.